Die 7 größten Stolperfallen in SAP-Berechtigungsprojekten – und wie du sie vermeidest
- GoNextConsulting
- 24. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Jedes Unternehmen, das SAP nutzt, kennt das Thema: Berechtigungen und Rollenmanagement. Auf den ersten Blick klingt es simpel – wer darf was sehen, wer darf was ändern? In der Praxis entpuppen sich Berechtigungsprojekte aber schnell als wahre Mammutaufgaben.
Warum? Weil es selten nur um Technik geht, sondern um Prozesse, Compliance, Kommunikation und Change Management.
Viele Unternehmen treten immer wieder in die gleichen Fallen, mit Folgen wie Projektverzögerungen, unzufriedenen Anwendern oder massiven Audit-Findings. In diesem Artikel erfährst du die 7 größten Stolperfallen in SAP-Berechtigungsprojekten und wie du sie vermeidest.

1. Fehlende Zieldefinition
Ein Klassiker: Man startet ein Projekt, ohne klar zu wissen, wohin die Reise eigentlich gehen soll.
Willst du die Compliance stärken?
Geht es um die Vereinfachung des Rollenmodells?
Oder um eine bessere Benutzerfreundlichkeit?
Ohne eindeutige Zieldefinition entstehen Missverständnisse zwischen IT, Fachbereichen und Management. Jeder zieht in eine andere Richtung, das Projekt wird ineffizient und zu teuer.
👉 Tipp: Formuliere von Anfang an klare, messbare Ziele (z. B. „Reduzierung der Doppelberechtigungen um 80 %“ oder „Auditfähigkeit ohne kritische Findings innerhalb von 6 Monaten“).
2. Unzureichende Einbindung der Fachbereiche
Berechtigungen sind nicht nur ein IT-Thema. Zwar vergibt die IT die Rollen, aber die Fachbereiche wissen am besten, welche Berechtigungen tatsächlich benötigt werden.
Wenn du die Fachbereiche nicht frühzeitig einbindest, entsteht:
Misstrauen („Die IT versteht unsere Arbeit nicht“),
Frustration („Warum habe ich plötzlich nicht mehr die Berechtigung für XY?“),
und Akzeptanzprobleme („Das neue System funktioniert nicht!“).
👉 Tipp: Richte ein Berechtigungsgremium ein, in dem Fachbereiche, IT und Compliance gemeinsam Entscheidungen treffen.

3. Rollenwildwuchs ignorieren
Viele Unternehmen haben über Jahre hinweg Rollen einfach kopiert oder erweitert.
Das Ergebnis:
Dutzende ähnliche Rollen,
Schattenberechtigungen,
und eine totale Unübersichtlichkeit.
Wer hier einfach weitermacht wie bisher, verschärft das Problem nur.
👉 Tipp: Analysiere euer bestehendes Rollenmodell. Identifiziere redundante oder ungenutzte Rollen und starte ein Rollen-Redesign, das auf klaren Prinzipien basiert (z. B. Single-Role-Ansatz, Trennung nach Funktion).
4. Unklare Verantwortlichkeiten
Ein weiteres Hindernis: Niemand weiß genau, wer für was zuständig ist.
Wer entscheidet bei Konflikten?
Wer genehmigt neue Rollen?
Wer ist für regelmäßige Rezertifizierungen verantwortlich?
Fehlt diese Governance, kommt es zu Reibungsverlusten und Verzögerungen.
👉 Tipp: Definiere ein Berechtigungs-Governance-Modell mit klaren Rollen: Owner, Genehmiger, Administrator. So ist immer eindeutig, wer welchen Hut aufhat.
5. Zeitdruck und Abkürzungen
„Das muss schnell live gehen!“ – dieser Satz ist das Todesurteil vieler Berechtigungsprojekte. Unter Zeitdruck werden Rollen unvollständig getestet, Dokumentationen ausgelassen und unsaubere Workarounds gebaut. Die Folgen zeigen sich spätestens im Audit, oder schlimmer: bei einem Sicherheitsvorfall.
👉 Tipp: Plane realistische Zeiträume und Puffer ein. Berechtigungen sind Business-kritisch, sie brauchen Sorgfalt.

6. Keine Teststrategie
Viele Unternehmen testen Rollen nur oberflächlich. Doch ein Berechtigungsfehler kann gravierende Folgen haben:
Mitarbeiter haben keinen Zugriff mehr auf kritische Prozesse → Geschäftsunterbrechung.
Oder sie haben zu viel Zugriff → Compliance-Verstoß und Sicherheitsrisiko.
👉 Tipp: Entwickle eine mehrstufige Teststrategie:
Technisch: Funktioniert die Rolle wie gedacht?
Fachlich: Kann der Mitarbeiter damit seine Arbeit erledigen?
Compliance: Sind kritische Berechtigungen ausgeschlossen?
7. Fehlende oder unvollständige Dokumentation
„Wir wissen schon, wie das gedacht war“ – bis der Mitarbeiter das Unternehmen verlässt oder der Auditor unangekündigt kommt. Ohne revisionssichere Dokumentation ist jedes Projekt nur eine Momentaufnahme.
👉 Tipp: Dokumentiere konsequent: Rollenmodell, Prozesse, Genehmigungen, Änderungen. So stellst du Nachhaltigkeit sicher.
Fazit: Organisation schlägt Technik in SAP-Berechtigungsprojekten
Die Technik ist selten das Problem. Die wahren Stolperfallen liegen in Organisation, Kommunikation und Governance.
Wenn du klare Ziele setzt, die Fachbereiche einbindest und ein Governance-Modell etablierst, vermeidest du die häufigsten Fehler und machst euer Projekt zum Erfolg.
👉 Willst du euer nächstes Berechtigungsprojekt ohne Umwege erfolgreich umsetzen? Wir begleiten euch mit Best Practices, erprobten Rollenmodellen und klarer Projektmethodik, damit Stolperfallen gar nicht erst entstehen.

